Rotatorenmanschette
Symptome
Die typischen Beschwerden sind Bewegungsschmerzen sowie nächtliche Ruheschmerzen mit Schlafstörungen. Typischerweise tritt ein sogenannter „schmerzhafter Bogen" bei Bewegung des Schultergelenkes auf, wobei bei starkem Abheben des Armes die Beschwerden besser werden. Häufig tritt auch ein Krachen und Reiben des Schultergelenkes bei Bewegung auf.
Verletzung oder Erkrankung
Es handelt sich dabei um eine Rissbildung einer flächenhaften Sehnenplatte die zwischen Oberarmkopf und Schulterhöhle verläuft.
Ursache
Als Ursache kommen sowohl traumatische Verletzung der Sehnenkappe als auch degenerative Abnützungen der Rotatorenmanschette in Frage.
Bei Unfällen kommt es beim Abfangen von Stürzen zu Einrissen der Sehnenkappe.
Häufig bestehen degenerative Veränderungen an der Sehnenkappe, da die Rotatorenmanschette einerseits hohen Belastungen ausgesetzt ist, andererseits mechanische Störfaktoren auf sie einwirken können.
Der wesentlichste degenerative Störfaktor ist ein sehr enger Raum (Subacromialraum) unter der Schulterhöhe, wodurch die Sehnenkappe aufgerieben werden kann.
Untersuchung
Auf den Standardröntgenaufnahmen kann die Weite des sogenannten subacromialen Raumes festgestellt werden, der normalerweise etwa 1 cm beträgt.
Die Sehnenkappe kann bei einer Kernspintomographie (MRT) beurteilt werden, wobei auch Teilrisse der Sehnenkappe festgestellt werden können.
Behandlung
Bei Einklemmungssyndromen ohne wesentliche Verletzung der Rotatorenmanschette erfolgt eine sogenannte subacromiale Dekompression. Dabei wird arthroskopisch die Unterfläche der Schulterhöhe abgetragen, wodurch der Subacromialraum erweitert wird.
Bei Rissen der Sehnenkappe erfolgt eine Naht der Rotatorenmanschette, welche bei uns arthroskopisch oder in einer „Mini-open-Technik" durchgeführt wird. Dadurch können die anatomischen Bedingungen meistens wiederhergestellt werden. Zusätzlich wird je nach Weite des subacromialen Raumes zusätzlich auch eine subacromiale Dekompression (Acromioplastik) durchgeführt.
Bei massiven Rissen der Sehnenkappe mit ausgedehnter Defektbildung ist oft eine spannungsfreie Rekonstruktion nicht mehr möglich, in diesem Falle werden die Sehnenstümpfe ausgeglättet und eine subacromiale Dekompression durchgeführt.
Dieses Vorgehen erzielt trotz inkompletter Wiederherstellung der Rotatorenmanschette erstaunlich gute funktionelle Ergebnisse und es resultiert in fast allen Fällen Schmerzfreiheit.
Nachbehandlung
Je nach Art der Operation ist eine Ruhigstellung des operierten Schultergelenkes in einer Stoffschlinge für bis zu maximal 4 Wochen erforderlich.
Bei alleiniger subacromialer Dekompression kann eine frühzeitige Mobilisierung des Schultergelenkes erfolgen.
Bei einer Naht der Rotatorenmanschette ist eine längerfristige Schonung sowie das Meiden einer Kraftanstrengung im operierten Schultergelenk erforderlich.
Genesung
Das Ausmaß der Wiederherstellung richtet sich naturgemäß nach der Schwere der Veränderung an der Sehnenkappe. In günstigen Fällen kann eine vollständige Ausheilung erreicht werden.
Auch bei großen Rissen der Rotatorenmanschette kann zumindest eine erhebliche Besserung des Beschwerdebildes erzielt werden.
Behandlungsziel
Ziel der Behandlung ist im Idealfall das Erreichen von Schmerzfreiheit sowie einer guten Schultergelenksfunktion bei möglichst uneingeschränkter Beweglichkeit.
In schwereren Fällen können eine Bewegungseinschränkung sowie eine Kraftverminderung zurückbleiben.