PATELLALUXATION
Symptome
In 98% der Fälle kommt es nach der Verrenkung unmittelbar zu einer Spontanreposition.
Nach einer Verrenkung bestehen neben einer starken Verschiebbarkeit der Kniescheibe nach außen, Schmerzen im inneren und äußeren Kniebereich.
Nach einer Erstluxation findet sich oft auch eine Blutansammlung im Kniegelenk.
Verletzung oder Erkrankung
Bei dieser Verletzung kommt es zu einer Verrenkung (Luxation) der Kniescheibe nach außen.
Eine Kniescheibenluxation tritt erstmalig fast immer bei Jugendlichen zwischen 12 und 14 Jahren auf.
Ursache
Eine Verrenkung durch ein direktes Trauma ist selten. Meist tritt sie bei einem alltäglichen Bewegungsablauf aufgrund einer angeborenen Formveränderung der Kniescheibe (Patelladysplasie) auf.
Als disponierende Faktoren müssen ein überstreckbares Kniegelenk, eine hochstehende Kniescheibe sowie eine veränderte Zugrichtung der Streckmuskulatur (großer Q-Winkel) angenommen werden.
Eine konstitutionelle Bindegewebsschwäche begünstigt ebenfalls das Auftreten einer Luxation.
Untersuchung
Röntgenaufnahmen zum Ausschluss von knöchernen Verletzungen oder osteochondralen Absprengungen sind obligatorisch.
Bei immer wieder auftretenden Luxationen können auch Verkalkungen im Bereich der gerissenen Bänder auftreten.
In einer Kernspintomographie (MRT) kann zusätzlich auch der Zustand des Innenbandes und des Knorpels beurteilt werden.
Behandlung
Eine Kniescheibenluxation sollte bereits nach der erstmaligen Luxation möglichst operativ versorgt werden, da die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Luxation sehr groß ist.
Bei dem Eingriff wird einerseits das innere Band (mediales Retinaculum) genäht und durch eine Doppelung verstärkt.
Außerdem wird der Ansatz des inneren Teiles der Streckmuskulatur nach unten versetzt, um dessen Zugwirkung zu verstärken. Gegebenenfalls kann das Außenband etwas gelöst werden (lateral Release).
Nachbehandlung
Um das genähte Innenband postoperativ nicht zu überstrapazieren, sollten Sie sich unbedingt an das vorgegebene Bewegungslimit halten.
Möglicherweise wird Ihnen nach der Operation eine arretierbare Knieschiene angepasst.
Beginnen Sie frühzeitig nach der Operation mit Muskelstreckübungen, wobei insbesondere der Innenanteil des Oberschenkelstreckmuskels (Quadrizeps) gekräftigt werden sollte.
Genesung
Forcierte Beugung ist nach 4-6 Wochen möglich, eine vollständige Wiederherstellung ist nach ca. 3 Monaten zu erwarten.
Nach einer Operation ist üblicherweise eine sichere Stabilisierung der Kniescheibe möglich.
Behandlungsziel
Ziel der Behandlung ist eine möglichst gute und stabile Zentrierung der Kniescheibe wodurch eine neuerliche Kniescheibenverrenkung nachhaltig verhindert wird.