Dupuytren´sche Kontraktur
Symptome
Die sogenannte Dupuytren´sche Kontraktur führt zu Verhärtungen, Knotenbildung und Schrumpfung der sogenannten Palmaraponeurose, welche eine bindegewebige Verstärkungsschicht im Bereich der Hohlhand ist. Durch die Zunahme der Verkürzung und die Strangbildung im Bereich der Gelenke und Finger kommt es weiters zu einer Einziehung der Finger, die dann auch nicht mehr gestreckt werden können. Bei lang bestehenden Dupuytren´sche Kontrakturen kann der Finger fast vollständig in die Hohlhand hineingezogen sein. Am häufigsten betroffen sind der Klein- und der Ringfinger bzw. der IV. und V. Mittelhandstrahl, ebenso der Daumen. Am seltensten betroffen sind Zeige- und Mittelfinger. Ganz selten gibt es eine gleichartige Erkrankung auch an den Fußsohlen.
Verletzung oder Erkrankung
Die Dupuytren´sche Kontraktur ist eine Erkrankung des Bindegewebes, dessen Ursache man aber nicht genau kennt.
Ursache
Statistisch gesehen sind Männer deutlich häufiger betroffen. Eine genetische Ursache ist wahrscheinlich, ein Zusammenhang mit Verletzungen dürfte nicht bestehen. Bei manuell schwer arbeitenden Händen ist keine Häufung der Erkrankung bekannt.
Diagnostik
Die Diagnose der Dupuytren´sche Kontraktur ist eine klinische Diagnose. Die Bewegungseinschränkung, die Verhärtung und Knotenbildung ist anfangs zu tasten, später dann auch zu sehen. Eine zusätzliche MR-Untersuchung kann das genaue Ausmaß erkennbar machen und ist für die präoperative Planung hilfreich. Insbesondere kann das MR auch die Beziehung der Gefäß-Nervenstränge zu den Dupuytren´schen Strangbildungen darstellen.
Behandlung
Die Operationen werden üblicherweise in Regional- oder Vollnarkose durchgeführt. Eine Blutsperre ist unbedingt erforderlich. Je nach Grad der Einziehung des Fingers wird entweder ein gerader Hautschnitt über der Kontraktur angelegt, die am Ende der Operation nach herauspräparieren des Stranges mittels Z-Plastiken in eine zick-zack-förmige Narbe umgeleitet wird. Bei geringen oder fehlenden Einziehungen der Finger kann auch von Beginn an ein zick-zack-förmiger Hautschnitt angewendet werden. Nach Strangresektion wird die Haut verschlossen und ein Weichteilverband angelegt, der bis am übernächsten Tag belassen wird.
Postoperativ wird nur eine kurzzeitige Schienenruhigstellung durchgeführt, um ein komplikationsloses Abheilen der Operationswunde zu gewährleisten.
Nachbehandlung
Die Nahtentfernung erfolgt nach Abheilung der Operationswunden in etwa drei Wochen nach der Operation. Ab dann darf der Patient die Hand und die Finger frei bewegen und nach sechs Wochen darf er die Hand auch voll belasten.
Genesung
Je nach Schweregrad der ursprünglichen Einziehung der Finger ist zu erwarten, dass die Beweglichkeit nach 4-12 Wochen wieder gegeben ist. Sollten Fingergelenke nur unzureichend streckbar sein, ist eventuell eine ergotherapeutische Nachbehandlung bis zur freien Streckbarkeit der Fingergelenke erforderlich.
Behandlungsziel
Das Behandlungsziel ist die vollständige Entfernung der störenden Stränge und die freie Beweglichkeit aller betroffenen Finger.