Schmerzen am Knie

VORDEREs Kreuzband

Ersatzplastik des vorderen Kreuzbandes

Direktrekonstruktion des vorderen Kreuzbandes mit oder ohne PDS-Augmentation

Ruptur des vorderen Kreuzbandes

Die Verletzung des vorderen Kreuzbandes ist die häufigste Binnenverletzung des Kniegelenkes. Während der letzten zehn Dekaden kam es durch die jahrelangen Forschungen und Verbesserung der Technik zu so einer Erkenntnis, dass die Behandlung der vorderen Kreuzbandruptur heute eigentlich ein Standard sein sollte. Das Wichtigste (siehe Kinematik der Kniebänder) ist die Evaluierung der Gesamtsituation, das heißt sowohl die kernspintomographische Untersuchung als auch die klinische Untersuchung, um die verschiedenen assoziierten verletzten Kapselbandstrukturen evaluieren und einen Behandlungsplan erstellen zu können.
Grundsätzlich ist das vordere Kreuzband ja einer der wichtigsten Stabilisatoren und Bewegungssteurer im Kniegelenk, sodass man heute sagen muss, dass die Ruptur des vorderen Kreuzbandes ein massives Defizit in der Mechanik des verletzten Gelenkes bedeutet. Somit ist klar, dass die exakte Behandlung dieser Strukturen im absoluten Fokus nach Sportverletzungen liegt.

Die konservative Behandlung gibt das Problem einer drohenden Instabilität und somit verminderten Gebrauchsfähigkeit des verletzten Kniegelenkes, sodass es eigentlich immer zu einer Reduktion der Aktivität des Patienten kommt, wenn diese nicht zur Ausheilung gebracht werden kann. Daher richtet sich der Behandlungsplan natürlich nach der geforderten Aktivität des Patienten. Wir nehmen als Entscheidungshilfe den sogenannten Tegner Activity Level Score , das heißt eine vom Patienten selbst bestimmte Einschätzung seines Aktivitätslevels zum Anlass für die Wahl der richtigen individuellen Behandlungsmethode.

Beispiel:
Ein Patient, der während seiner täglichen Aktivität keine Rotationsbewegungen unter Belastung durchführen muss (z.B. ausüben einer sitzenden beruflichen Tätigkeit, keine Belastung auf unebenem Boden und sportlich nur Fahrrad fährt) wird wahrscheinlich mit einem instabilen vorderen Kreuzband auch recht gut durch das Leben kommen.

Im Gegensatz dazu, wird ein Patient, der Ballsportarten sowie Freizeitaktivitäten ausübt (auf unebenem Gelände mit plötzlichen starken Rotationsbewegungen - dazu gehört auf das Ski fahren), mit einem instabilen vorderen Kreuzband nicht glücklich sein, da ihm das Knie immer wieder „weggeht" (giving-way). Sollte er diese Instabilität mit guter Muskelkraft, vor allem dort mit sehr guter Koordination, kompensieren können, dann hat er eine hohe Chance auf eine frühzeitig beginnende Degeneration seines Kniegelenkes. Die „natural history" einer anteromedialen Instabilität ist die Varusgonarthrose, das heißt frühzeitige Abnützung des Gelenkes an der Innenseite, das kann auch bei einer mehr als 10-jährigen Instabilität zu einer frühzeitigen Abnützung der Außenseite, sogenannte Valgusgonarthrose, führen, die beide in dieser Kombination eine Herausforderung darstellen. Daher muss nach dementsprechender Krankheitsdauer mit einer doch beträchtlichen Abnützung (Arthrose) gerechnet werden, sodass dann die Entscheidung zwischen totalem Gleitflächenersatz durch eine Endoprothese bzw. kombinierte Achsenkorrektur durch Osteotomie bei gleichzeitiger Kreuzbandersatzplastik zu treffen ist.

Behandlungsmöglichkeiten

Wie eingangs schon beschrieben, muss die gewünschte Aktivität des Patienten berücksichtigt werden. Also steht man nach der Diagnostik der frischen vorderen Kreuzbandruptur auf der Weggabelung zwischen konservativer Therapie und operativer Therapie.

Untersuchung

Die bei uns durchgeführte Diagnostik besteht aus:

  • klinischer Untersuchung zur Evaluierung der Instabilität
  • Röntgenaufnahme zum Ausschluss schwerer knöchernen Verletzungen
  • Kernspintomographie zur Verifizierung des vermuteten Kreuzbandrisses und zur Evaluierung des Ausmaßes der Sekundärverletzungen

Konservative Therapie

Sollte nach Evaluierung der Befunde und der Bedürfnisse des Patienten die konservative Behandlung gewählt werden, dann sind folgende Maßnahmen bei uns üblich:

Initial Ruhigstellung des verletzten Gelenkes mit einer abnehmbaren Knieschiene (z.B. Mecronschiene), lokale Anwendungen von Eis und baldige Stabilisierungsübungen des Gelenkes durch Quadrizeps-Spannübungen. Wenn aufgrund eines starken schmerzhaften Gelenksergusses indiziert, dann Kniegelenkspunktion, wobei wir mit diesen Maßnahmen sehr zurückhaltend sind, da trotz sorgfältigster Desinfektionsmaßnahmen das Einbringen von Keimen nicht 100%ig auszuschließen ist. Die früher verbreitete Meinung, dass Blut schlecht für das Gelenk bzw. die Gelenksflächen wäre ist heute als obsolet zu bezeichnen. Im Gegenteil, heutzutage wird sehr oft versucht, durch Applikation von Eigenblut und sonstigen Derivaten ein möglichst frühzeitig aktives Starten des natürlichen Heilungsprozesses zu provozieren! Es handelt sich also bei der Gelenkspunktion allein um eine therapeutische Maßnahme bei massiven Schmerzen, verursacht durch einen prallen Gelenkserguss, sodass der Patient frühzeitig mobilisiert werden kann. Wenn das Gelenk und die Funktion es zulassen, kann es frühzeitig belastet werden, um thromboembolische Komplikationen zu vermeiden. Natürlich starten wir schon initial bei der ersten Untersuchung mit der Thromboseprophylaxe durch Heparin-Injektionen (z.B. Lovenox 40 mg).

Weiters verordnen wir frühzeitig, zum Schutz des instabilen Knies vor weiteren Zusatzschäden, einen Brace, der dann konsequent für mindestens 6 Wochen, besser 3 Monate getragen werden sollte. Sollte es in der Folge nach einem halben Jahr trotz intensivem Muskeltraining, etc. zu einer verbleibenden invalidisierenden Instabilität kommen, so kann sekundär eine bandplastische Rekonstruktion der verletzten intraartikulären Strukturen erfolgen. Weiters könnten theoretisch die peripheren Kapselbandstrukturen, wie das innere Seitenband und der äußere Kapselbandkomplex, sekundär (wenn auch manchmal schwierig) rekonstruiert werden. Unserer Meinung nach ist es jedoch in Hinsicht auf ein perfektes Ergebnis sicherer, gerade beim medialen und lateralen Kapselbandkomplex, die frisch gerissenen peripheren Strukturen primär zu rekonstruieren.

Operative Therapie

Nach genauer Evaluierung der Verletzung sowie den Aktivitätswünschen des Patienten führen wir grundsätzlich eine arthroskopische Kreuzbandrekonstruktion sowie Rekonstruktion der zusätzlich verletzten Strukturen in einer Sitzung durch.

Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:

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